Zentrum für Erblichen Darmkrebs

Medizinische Klinik und Poliklinik I

Willkommen im
Zentrum für Erblichen Darmkrebs

Eingebunden in das Nationale Zentrum für erbliche Tumorerkrankungen (NZET.de) bietet das Zentrum für erblichen Darmkrebs Patienten und Familien mit genetischen Mutationen, die mit erblichem Darmkrebs in Verbindung stehen eine individuelle Betreuung und Planung für ihre langfristige Gesundheit. Unsere Leistungen umfassen:

  • Genetische Beratung und Tests für Patienten und Familien (Zusammenarbeit mit dem Insitut für Humangenetik)
  • Koordinierung der anschließenden Betreuung, einschließlich Krebsprävention und -überwachung und bei Bedarf Überweisung an andere Spezialkliniken an des UKB

Unser Team aus Klinikern und Forschern widmet sich der Optimierung der Überwachungsstrategien, der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden, der Verbesserung der Behandlungsergebnisse und der Überlebensraten der Patienten sowie der Bereitstellung einer individuelleren Betreuung für Familien, die Mutationen tragen, die mit erblichen gastrointestinalen Krebserkrankungen in Verbindung stehen.

Was Sie erwartet

Wenn Sie sich noch nie einem Gentest unterzogen haben, werden wir Ihre Familiengeschichte überprüfen und Ihnen Informationen über erbliche Krebserkrankungen geben. Wir werden mit Ihnen die möglichen Vorteile und Grenzen von Gentests besprechen und Ihnen helfen, diese zusammen mit Ihren medizinischen und persönlichen Faktoren zu berücksichtigen. Wenn Sie sich für einen Gentest entscheiden, werden wir diesen für Sie organisieren.

Wir nehmen Ihnen eine Blut- oder Speichelprobe ab und schicken sie an das Institut für Humangenetik, wo sie auf die erbliche Krebsmutation untersucht wird. In einigen Fällen können wir auf der Grundlage Ihrer persönlichen und familiären Krankengeschichte zusätzliche Tests empfehlen.

Wurde bei Ihnen bereits ein Gentest durchgeführt, bei dem eine Mutation festgestellt wurde, werden wir alle neuen Fragen, die Sie haben, mit Ihnen besprechen, Sie über die jüngsten Fortschritte informieren, die für Ihre Situation relevant sind, und die aktuellen Empfehlungen für die Krebsüberwachung und -prävention besprechen. Dies ist auch eine gute Gelegenheit, um zu überlegen, ob Sie Verwandte haben, die noch nicht getestet wurden und ebenfalls von einem Test profitieren könnten.

Die eigene Familiengeschichte kennen

Die Kenntnis der familiären Vorbelastung mit Krebs ist ein wichtiger Aspekt der Krebsprävention und -früherkennung. Viele Krebsarten, einschließlich der mit dem Lynch-Syndrom verbundenen Krebsarten, haben eine erbliche Komponente. Das bedeutet, dass Personen mit einer Krebsvorgeschichte in der Familie ein erhöhtes Risiko haben, an der gleichen oder einer verwandten Krebsart zu erkranken. Wenn Sie die Krebsvorgeschichte Ihrer Familie kennen, können Sie und Ihr medizinischer Betreuer feststellen, ob bei Ihnen ein erhöhtes Krebsrisiko besteht, und geeignete Maßnahmen ergreifen, um dieses Risiko zu verringern. Dazu können regelmäßige Krebsvorsorge-untersuchungen, Gentests und Änderungen des Lebensstils gehören, wie z. B. mehr körperliche Bewegung, bessere Ernährung und Verzicht auf Tabak und übermäßigen Alkoholkonsum. Je mehr Sie über die Krebsvorgeschichte Ihrer Familie wissen, desto besser sind Sie in der Lage, fundierte Entscheidungen über Ihre eigene Gesundheit zu treffen und proaktive Schritte zur Verringerung Ihres Krebsrisikos zu unternehmen.

Unser Team

  • Diagnostische und interventionelle Endoskopie
  • Klinische Studien
  • Grundlagenwissenschaftliche Forschung

 

  • Diagnostische und interventionelle Endoskopie

 

 

  • Ambulanz Erbliche Tumorsyndrome
  • Klinische Studien

 

 

  • Klinische Studien

 

 

Unsere Schwerpunkte

Patienten-orientiert, interdisziplinär, innovativ

Interdisziplinär betreuen wir ein breites Spektrum an Erkrankungen

 

 

Durch klinische Studien arbeiten wir an der Entwicklung und Optimierung effektiverer Vorbeuge- und Behandlungsstrategien

 

In grundlagenwissenschaftlichen Forschungs-projekten versuchen wir, die Mechanismen der Krebsentstehung besser zu verstehen, um so genauerer Risiko-vorhersagemodelle zu entwickeln und neue therapeutische Ansatzpunkte zu entdecken.

Aktuelles

Bildunterschrift: (v.l.) PD. Dr. med. Eva Egger, Leiterin der gynäkologischen Lynch-Sprechstunde des UKB, Dr. med. Carolin Schröder, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am UKB, Nicola Reents von der Selbsthilfegruppe SemiColon e.V., Dr. Robert Hüneburg Leiter der gastroenterologischen Lynch-Sprechstunde des UKB, Prof. Dr. Jacob Nattermann, Sektionsleiter Hepatogastroenterologie des UKB.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn / R. Müller

Universitätsklinikum Bonn führt gemeinsame Sprechstunde der Gastroenterologie und Gynäkologie ein

Bonn, 22. März 2024 – Um die Versorgung von Betroffenen mit Lynch-Syndrom zu stärken, hat das Universitätsklinikum Bonn (UKB) eine gemeinsame Sprechstunde der Gastroenterologie und Gynäkologie eingeführt. Betroffene Frauen werden dabei an einem Tag umfassend untersucht und beraten. Das Lynch-Syndrom ist eine genetische Veränderung, die das Risiko von Darm- und Gebärmutterschleimhautkrebs sowie anderen Krebsarten erhöht – häufig schon in jungen Jahren. In Deutschland gibt es etwa 300.000 Betroffene, wobei allerdings nur 5 Prozent von ihrem Risiko wissen.

Die neu eingeführte Sprechstunde am UKB, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des UKB und der Klinik für Gynäkologie am UKB entwickelt, mit dem Ziel die Versorgung von Betroffenen mit Lynch-Syndrom zu verbessern. An nur einem Tag können sich betroffene Personen sowohl endoskopisch (Magen- und Darmspiegelung) als auch gynäkologisch untersuchen und beraten lassen. Die dabei durchgeführte Koloskopie (Darmspiegelung) senkt das Darmkrebsrisiko, die gynäkologische Untersuchung ermöglicht es, potenzielle Tumore frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

„Das Lynch-Syndrom stellt eine ernste genetische Prädisposition dar, die eine frühzeitige Erkennung und angemessene Vorsorge erfordert.“, sagt PD Dr. Eva Egger, Leiterin der gynäkologischen Lynch-Sprechstunde des UKB. „Durch die Zusammenarbeit zwischen Gynäkologie und Gastroenterologie können wir betroffenen Frauen eine umfassende Betreuung bieten, um ihr individuelles Risiko zu managen und ihre Gesundheit zu schützen.“

Dr. Robert Hüneburg, Leiter der gastroenterologischen Lynch-Sprechstunde des UKB und auch Sprecher des Deutschen Konsortiums für Familiären Darmkrebs, fügt hinzu: „Die regelmäßige Vorsorge, bestehend aus Darm- und Magenspiegelungen sowie gynäkologischen Untersuchungen, ist von entscheidender Bedeutung für Frauen mit Lynch-Syndrom. Wir gewährleisten so, dass Betroffene an einem Tag alle notwendigen Untersuchungen in einem Expertenzentrum erhalten“.

Dabei sparen Patientinnen vor allem Zeit, denn anstatt mehrerer Termine zu Vorsorgeuntersuchungen, brauchen sie durch die gemeinsame Sprechstunde nur einen. „Für uns Betroffene ist das wirklich ein entscheidender Schritt.“ sagt Nicola Reents von der Selbsthilfegruppe SemiColon e.V. „Mit der interdisziplinären Lynch-Syndrom Sprechstunde am UKB ist nun ein umfassender ‚Vorsorgetag‘ möglich. Das ist eine große Erleichterung, um die einzelnen Früherkennungsmaßnahmen zu bewältigen.“

Die Sprechstunde für das Lynch-Syndrom steht allen betroffenen Personen offen. Für weitere Informationen und Terminvereinbarungen können sich Interessierte an die Ambulanz für Erbliche Tumorerkrankungen der Medizinischen Klinik I des UKB wenden.

Weiterführende Informationen /Selbsthilfegruppen

Netzwerk für Menschen mit Lynch-Syndrom und erblichem Darmkrebs

 

 

 

 

Selbsthilfegruppe für Familien, die von der familiären adenomatösen Polyposis (abgekürzt FAP) betroffen sind

Patient support group in the US.